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Chauvelige Hauptstadt oder Hauptstadt der Chauvis?

■ Bonner Männer - zwei Kostproben

Grau und faltig, krank und gebrechlich: So sind Frauen im Alter. Männer hingegen bleiben jung und schön, fit und gesund. Dies findet jedenfalls offenkundig Hans Klein, 58, Bonner Regierungssprecher und berüchtigter Chauvi. Jüngst etwa beschied er während einer Bundespressekonfernz den Bonner JournalistInnen folgendes: Es läge vor der Türe eine Broschüre „Informationen für ältere Menschen“ aus. „Dies wird ihre Zuschauerinnen oder Zuhörerinnen oder Leserinnen doch sicher sehr interessieren.“ „Moment mal“, hielt ihm die Moderatorin daraufhin entgegen, „wieso taucht trotz der männlich dominierten Sprache hierzulande nun plötzlich die weibliche Form auf? Ist Altern etwa Frauensache?“

Hans Klein, ansonsten um keine schmierige Flachserei verlegen, blieb stumm. Ein Journalist sprang ihm bei: „Herr Klein hat doch das große I gesprochen“, tönte es durch den Saal. Der Regierungssprecher verstand noch immer nicht und zuckte nur mit den Schultern. * * *

Nicht minder chauvelig und gar nicht gräflich benahm sich am Donnerstag Otto Graf Lambsdorff, FDP-Vorsitzender. “... Sie mit Ihrer weinerlichen Stimme...“ so garnierte er während seiner Rede zum Staatsvertrag einen Vorwurf an die Grüne Abgeordnete Antje Vollmer. „Herrenreitermanieren“ rief ihm daraufhin Peter Conradi von der SPD zu. Lambsdorff, in gewohnter Schnodderigkeit: „Versuchen Sie mal, mit einem Holzbein aufs Pferd zu steigen.“

Ferdos Forudastan

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