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Chatami weiter auf Reformkurs

TEHERAN ap ■ Der iranische Präsident Mohammed Chatami hat seine Antrittsrede zum Präsidentenamt zu einer ungewöhnlich deutlichen Kampfansage an das geistliche Establishment genutzt. Nach seiner auf Betreiben konservativer Kräfte verschobenen Vereidigung erklärte er gestern im Teheraner Parlament, er bleibe der Reformpolitik trotz des hohen Preises verpflichtet, der dafür gezahlt werden müsse. Seine Rede wurde von Applaus begleitet. Chatami kritisierte offen „alte und seichte Interpretationen“, die im Namen des Islams der Bevölkerung aufgezwungen würden. Die Vereidigung war am Mittwoch von dem religiösen Führer Ali Chamenei zugelassen worden, nachdem das Parlament zwei konservative Kandidaten in den Wächterrat gewählt hatte.

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