■ Soundcheck: Charlie Mariano Group
Heute abend: Charlie Mariano Group. Kaum ein Zeitgenosse übersprang die Grenzen der Kulturen so elegant wie der Saxophonist Charlie Mariano, der kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte. Der in Boston als Sohn italienischer Einwanderer geborene Mariano war und ist auf der ganzen Welt ein willkommender Exot. In seiner Heimatstadt spielte er am Anfang seiner Karriere als einer der wenigen Weißen in schwarzen Combos. Der ewig jung wirkende Musiker spielte in Malaysia in einer Radio Big Band und in Indien lernte er die Nagaswaram (eine indische Flöte) spielen. Von Charlie Parker bis zum United Jazz & Rock Ensemble, vom Karnataka College of Percussion bis zum Ud-Spieler Rabih Abou-Khalil — mit allen arbeitete Mariano. Als ein Jounalist Charles Mingus, der nur Schwarze in seine Bands engagierte, fragte, warum er einen Weißen in seiner Combo beschäftigt, meinte Mingus der Legende zufolge: „Nun, Charlie ist nicht weiß, er ist Italiener!“ nnnnnnnnnAlexander Cowell
NDR, Studio 10, 20 Uhr
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