: Castro-Reden statt Hollywood-Filme
Seit März sendet die United States Information Agency über einen in der Luft stationierten Verstärker Fernsehbilder direkt in den Kanal 13 des kubanischen Fernsehens in Havanna; die Sendungen werden jedoch durch kubanische Störsender blockiert. Kuba protestierte gegen die Verletzung des Internationalen Telekommunikation-Übereinkommens von Nairobi (1982) und verlangte, daß zumindest kubanische Sendungen über das US-amerikanische Fernsehen gesendet werden müssen, falls der Sender 'Tele Marti‘ beibehalten wird. Auf diese Forderungen reagierte man nicht, und Kuba ließ daraufhin durch ungemein starke Störsender amerikanische Rundfunk- und Fernsehsender bis weit in die USA hinein blockieren, um zu zeigen, welche technischen Möglichkeiten Kuba zur Verteidigung gegen diese „Sende -Invasion“ zur Verfügung stehen. Der Ballon mit dem Spitznamen „Fat Albert“ blieb weiter in Aktion; daraufhin störten starke kubanische Sender Spielfilme, die von US -amerikanischen Sendern in Südflorida ausgestrahlt wurden, durch stundenlange Reden von Fidel Castro.
Die Nationale Rundfunkvereinigung (National Association of Broadcasters) der USA fürchtet Einnahmeverluste durch blockierte Werbung und bekämpft daher ebenfalls 'Tele Marti‘, konnte sich jedoch bisher nicht gegen die Lobby der Exilkubaner von Florida durchsetzen; der Kongreß hat 40 Millionen US-Dollar für einen dreijährigen Betrieb des Fernsehsenders zur Verfügung gestellt.
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