■ Soundcheck: Carlos 'Patato– Valdez e Grupo / Das Auge Gottes
Heute Abend: Carlos ,Patato' Valdez e Grupo. Gäbe es ein Dream-Team der zeitgenössischen kubanischen Musik, so hätte der verstorbene Mario Bauza den Trainerposten, Arturo Sandoval die Trompete und Paquito D'Rivera das Saxophon übernommen. Für die perkussiven Instrumente hätten wir gleich zwei Musiker eingesetzt: Giovanni Hidalgo, der die junge Generation, die in den USA aufgewachsen ist, repräsentiert , und Carlos ,Patato' Valdez, der schon seit 40 40 Jahren in New York lebt, aber schon ein geformter Musiker war, als er die Meerseite wechselte. Er gehört zu den Pionieren, die die Grenzgebiete zwischen Latin und Jazz erkundeten. Sein schlitzohriges Lachen auf dem Gesicht spiegelt die Frische wider, die seine Musik kennzeichnet.
Nikos Theodorakopulos
Fabrik 21 Uhr
Außerdem: Das Auge Gottes. Vor seltsamer Lyrik schrecken sie nicht zurück, was der Vers „der bundesdeutsche Geier, der schnappt sich deine Eier“ belegen mag. Die Schweriner Combo HipHopt und Riff-rockt sich allerdings doch so publikumsgenehm durch ihr internationalistisches Metal-Rap-Crossover, daß sie beim John-Lennon-Förderpreis 1992 den zweiten Platz machten. Logo, 21 Uhr
Voodoo Queens: Die fünf Londonerinnen befassen sich in ihren fetzigen Pop-Songs mit Teenager-relevanten Sujets wie Magersucht und Bullemie, süße Schokolade und süße Jungs. Mit ihrem in den englischen Indie-Charts zum Hit avancierten Song „Supermodel Superficial“ patschen sie allerdings auch mal genüßlich auf die Händchen jener Geschlechtsgenossinnen, die nur noch mit Puderdose und Lippenstift umgehen können. Auch deshalb wird ihr Punk-Garagen-Pop-Gemisch als Seelenmassage für Mädels unter 20 von ärztlicher Seite empfohlen.
Knust, 21 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
