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CSU sucht Kampf mit PDS

■ Landesgruppe will Vizepräsidenten im Bundestag gegen PDS-Kandidaten aufstellen

Bonn (AP) – Die CSU-Landesgruppe im Bundestag will einen eigenen Kandidaten bei der Wahl des Vizepräsidenten aufstellen und ihn nötigenfalls gegen den PDS-Kandidaten antreten lassen. Die CSU strebe eine Lösung mit der SPD am Verhandlungstisch an, sagte eine Sprecherin der CSU- Landesgruppe gestern in Bonn. Wenn es aber zu keinem Kompromiß komme, stelle die CSU ebenso wie die CDU einen eigenen Bewerber für den repräsentativen Posten auf. Dann käme es bei der geheimen Wahl zu einer Kampfabstimmung zwischen dem CSU- und dem PDS-Kandidaten. Nach Auffassung der SPD kann die Unions- Fraktion allerdings nur einen Bewerber ins Rennen schicken. Laut Satzung darf jede Fraktion einen Vizepräsidenten benennen. So kann die PDS, die nicht mehr nur Gruppen-, sondern Fraktionsstatus besitzt, erstmals einen Vizepräsidenten stellen.

Ein Kompromiß zwischen der Unions-Fraktion und den Sozialdemokraten könnte zumindest nach CSU-Meinung so aussehen, daß die SPD, die den Bundestagspräsidenten stellen wird, auf das ihr ebenfalls zustehende Amt eines Vize verzichtet. Möglich wäre auch, das Präsidium um einen Vizepräsidenten zu erweitern, so daß die CSU zum Zuge käme. Als CSU-Kandidat ist Michaela Geiger im Gespräch.

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