piwik no script img

CGT auf alten Pfaden

Paris (afp) — Der bisherige stellvertretende Vorsitzende der französischen Gewerkschaft CGT, Louis Viannet, ist am Freitag zu ihrem neuen Chef gewählt worden. Der 58jährige Viannet tritt die Nachfolge von Henri Krasucki an, der nach zehnjährigem Mandat in den Ruhestand geht. Die Wahl erfolgte am letzten Tag des 44.Kongresses der Gewerkschaft im Pariser Vorort Montreuil, der im Zeichen des starken Mitgliederschwunds der größten Gewerkschaft Frankreichs und ihrer künftigen Beziehungen zur Kommunistischen Partei (KPF) stand.

Die CGT hat innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als die Hälfte ihrer damals 1,9 Millionen Mitglieder verloren. Sie zählt heute offiziell noch 855.000 Beitragszahler. Auch in den Betriebsräten ging ihre Anhängerschaft im selben Zeitraum von 36 auf 25 Prozent zurück. Mit einem Anteil von nur zehn Prozent ist Frankreich das Land mit dem geringsten Prozentsatz gewerkschaftlich organisierter Arbeitnehmer in der EG.

Der farblose KP-Funktionär Viannet, Nummer zwei in der CGT seit 1989, gilt als Kandidat der „Versöhnung“ zwischen dem konservativen und dem Reformflügel der Organisation, die auf dem Kongreß mehrfach hart aneinander gerieten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen