: CDU missgönnt Sontag Preis
MAGDEBURG dpa ■ Als „unglückliche Wahl“ hat der kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Magdeburger Landtag, Reiner Schomburg, die Zuerkennung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an die US-Autorin Susan Sontag bezeichnet. „Mit Blick auf das belastete deutsch-amerikanische Verhältnis hätte ich mir gewünscht, dass die Juroren eine weniger kontroverse Preisträgerin gekürt hätten“, sagte Schomburg gestern. Bedenklich sei Sontags Aussage, die Anschläge vom 11. September 2001 seien nicht gegen die Zivilisation und die Freiheit im Allgemeinen gerichtet, sondern Folge der Supermachtaußenpolitik der USA. Zudem habe sich die „scharfzüngige“ Intellektuelle mit ihren „absurden“ Vergleichen der US-Regierung mit einer Junta nicht für den Preis qualifiziert. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hatte am Dienstag die Entscheidung für Sontag bekannt gegeben. In einer Welt der gefälschten Bilder und der verstümmelten Wahrheiten sei Sontag für die Würde des freien Denkens eingetreten.