: Buße ist nun mal eben unbequem -betr.: Die Streichung des Bußtages
Betr.: Die Streichung des Bußtages
Ich bin erschüttert, daß die meisten Mitglieder des Bremer Senats (offenbar sogar bis hin zum Kirchensenator Wedemeier) den Bußtag für die Finanzierung der Pflegeversicherung streichen wollen. Damit stellen sie sich ein religiöses Armutszeugnis aus. Denn der Bußtag ist der einzige Tag, der den so wichtigen biblischen Bußruf (Tut Buße, u.a. Mat.3,2) durch seinen Namen in unser Leben trägt. Es ist kennzeichnend für unsere Gesellschaft, daß es ausgerechnet diesen Feiertag treffen soll.
Buße, d.h. die Einsicht über begangene Fehler sowie der Wille zur Umkehr und zur Änderung des Lebens auf Gott hin, ist nicht gerade „in“. Buße ist unbequem, und der Aufruf dazu stört in dieser Zeit, in der Fehler (auch von PolitikerInnen) zu selten eingesehen und zu oft gerechtfertigt werden. Bleibt zu hoffen, daß die Bürgerschaftsabgeordneten die religiöse Bedeutung des Bußtages erkennen und seine Streichung ablehnen.
Gott sei mit Euch.
Joachim Fischer, Glied der Ev. Kirchengemeinde Rablinghausen
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