: Burundi: Keine UNO
■ Aber Butros Ghali soll für UN-Truppe weiter werben dürfen, sagt Sicherheitsrat
New York (dpa/rtr) – Der UNO-Sicherheitsrat hat sich für „politischen Dialog“ im bürgerkriegsgeschüttelten Burundi ausgesprochen. In der am Dienstag abend einstimmig verabschiedeten Resolution 1049 ist jedoch nicht die von UN-Generalsekretär Butros Butros Ghali geforderte Eingreiftruppe für Burundi verankert. Statt dessen ermächtigt die Resolution den Generalsekretär lediglich, weiter für ein Kontingent von Blauhelmsoldaten in dem Land zu werben.
Butros Ghali hatte vorgeschlagen, eine Truppe mit maximal 25.000 Blauhelmsoldaten im Nachbarland Zaire zu stationieren. Aufgabe des UN-Kontingents sollte sein, „im Fall weit verbreiteter Gewalt und eines Zusammenbruchs der humanitären Situation unverzüglich eine humanitäre Reaktion“ zu ermöglichen. Der Vorstoß war vom Sicherheitsrat zweimal abgelehnt worden, findet aber angesichts der bedrohlichen Entwicklung in Burundi inzwischen mehr Unterstützung. Bevorzugt wird das Modell einer rein afrikanischen Truppe, die von den USA logistisch unterstützt würde.
Das Nachbarland Ruanda forderte unterdessen die Einrichtung einer kleinen politischen Vertretung der UNO in dem Land, wenn das Mandat der dortigen UNO- Truppe am kommenden Freitag ausläuft. Ein UNO-Sprecher signalisierte, die UNO sei damit weitgehend einverstanden.
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