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Bundeswehr schließt Dioxinbelastung nicht aus

■ Kampfstoff-Verbrennung in Munster

Die Bildung von Dioxinen bei der offenen Verbrennung von chemischen Kampfstoffen auf Teilen des Truppenübungsplatzes Munster-Nord in der Lüneburger Heide kann nicht ausgeschlossen werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesverteidigungsministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Charlotte Garbe (Jever). Das Ministerium weist jedoch darauf hin, daß es bislang keine Anhaltspunkte für eine Verseuchung gebe. Der Platz war wegen Arsenverseuchung nach monatelanger Sperrung erst Anfang Juni für den Übungsbetrieb freigegeben worden.

Von 1916 bis 1945 war Munster-Nord als „Gasplatz Breloh“ maßgebliches Zentrum der deutschen Giftgasherstellung und -erprobung. Nach den Kriegen wurden Zehntausende von Tonnen Kampfstoff durch Explosionen, Verscharren und Verbrennen in offenen Eisenwannen vernichtet. Bis 1975 wurden die offenen Verbrennungen fortgesetzt. Erst seit 1982 werden die Kampf

stoffe in Munster unter Nachschaltung einer Rauchgaswäsche vernichtet.

Die Abgeordnete Garbe wies darauf hin, daß die in Munster eingesetzt gewesenen Chlorarsenverbindungen wie Pfiffikus, Blaukreuz, Adamsit und Weißkreuz bei ihrer Verbrennung zu Dioxinbildung neigen. Das Ministerium erklärte, bislang seien keine Dioxinmessungen des Bodens vorgenommen worden. Es bestehe kein Anhaltspunkt für die Annahme, daß überdies Dioxine aus der Verbrennungsanlage freigesetzt wurden.

Die Antwort des Bundesverteidigungsministeriums hat der stellvertretende Kommandant des Truppenübungsplatzes, Gerd Haudel, als „Fehlauskunft“ bezeichnet. Unterdessen hat der Leiter der Wehrwissenschaftlichen Dienststelle, Professor Dr. Helmut Krüger, vor dem Umweltausschuß des Kreistages in Fallingbostel eine Gesundheitsgefährdung der Soldaten und der Bevölkerung durch Dioxine ausgeschlossen.

dpa

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