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Bundestagsdelegation in Äthiopien

Addis Abeba (taz) - In einer Presseerklärung hat die Gesellschaft für bedrohte Völker an die Bundesregierung appelliert, die Menschenrechtsverletzungen in Äthiopien nicht zu verschweigen. Mit großer Besorgnis verfolge man den Besuch einer Delegation des Deutschen Bundestages aus Anlaß der Revolutionsfeierlichkeiten in Addis Abeba am vergangenen Sonntag. Die Gesellschaft klagt insbesondere die zwangsweise „Verdorfungspolitik“ der kommunistischen Regierung Äthiopiens an. Seit 1985 seien sechs Millionen Menschen, die bisher in einzelnen Gehöften auf dem Land ihrer Vorfahren gelebt hatten, in neue Zentraldörfer umgesiedelt worden. Für dieses und ähnliche Umsiedlungsprogramme suche die Regierung derzeit Geldgeber, auch im Westen. Am Sonntag war mit einer zweieinhalbstündigen Militärparade in Addis Abeba der 13. Jahrestag des Sturzes Kaiser Haile Selassies und gleichzeitig die Machtübergabe an eine Zivilregierung gefeiert worden.

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