: Bundesmarine entsendet Schiffe ins Mittelmeer
■ Entlastung für Die US–Marine im Golf / Entscheidung Wörners nach Absprache im Bündnis / Monatelanges Tauziehen beendet
Bonn (ap) - Bonn hat sich bereiterklärt, deutsche Schiffe ins Mittelmeer zu entsenden. Ein Sprecher der Hardthöhe teilte am Donnerstag mit, daß eine Einsatzgruppe bestehend aus dem Zerstörer „Mölders“, der Fregatte „Niedersachsen“ und dem Versorger „Flensburg“ in dieses Seegebiet geschickt werde. Mit der im Bündnis abgestimmten Entscheidung von Verteidigungsminister Manfred Wörner ist am Donnerstag das monatelange Tauziehen um die Frage beendet worden, in welcher Form die Bundesmarine den Einsatz von NATO–Partnern zum Schutz von Tankerrouten im Persischen Golf innerhalb der Bündnisgrenzen kompensiert. Wie der Sprecher weiter mitteilte, werden die Schiffe „zunächst“ an Operationen des vom 14. Oktober bis 16. November im Mittelmeer übenden Verbandes aus amerikanischen, britischen italienischen, griechischen und türkischen Schiffen teilnehmen. Anschließend sollen der Zerstörer, die Fregatte und der Versorger bis Mitte Dezember unter dem Kommando des amerikanischen maritimen NATO–Befehlshabers Südeuropa Ausbildungs– und Übungsvorhaben in dem Seegebiet durchführen. Die Entsendung der deutschen Schiffe wurde im Verteidigungsministerium als „deutliches Zeichen der Solidarität“ mit den Verbündeten und Beitrag zur Entlastung der Partner bezeichnet, „die die Freiheit der Schiffahrt in der Golfregion auch im Interesse der Bundesrepublik Deutschland aufrecht erhalten“. Kanzler Helmut Kohl hatte bereits im Juni am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Venedig zugesagt, Bonn werde Kompensationsmöglichkeiten prüfen.
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