piwik no script img

Bundes- und DDR-Post vereinigen sich am Tag des Anschlusses

Bonn (dpa/taz) - Die Bundespost hat ihren Gewinn im vergangenen Jahr von 2,2 auf 3,1 Milliarden DM gesteigert. Am Tage des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik werde auch die Verschmelzung von Bundes- und DDR-Post stattfinden, sagte Postminister Christian Schwarz-Schilling (CDU) bei der Vorlage des Geschäftsberichts für 1989.

Im Jahresdurchschitt waren bei der Bundespost 1989 wie schon 1988 gut 488.000 Vollzeitstellen besetzt, vielfach mit mehreren Teilzeitkräften. Die DDR-Post beschäftigt nach Angaben des Ministers rund 130.000 Menschen. Sie sollen alle übernommen werden. Bereiche, die im Westen von Privatunternehmen abgedeckt werden und in der DDR bei der Post angesiedelt sind, können später ausgegliedert werden.

Telekom-Chef Helmut Ricke sagte, in der DDR seien in den nächsten Jahren Investitionen von 55 Milliarden D-Mark geplant. In Leipzig und im Großraum Berlin werde man schon Ende des Jahres den Telefondienst Cityruf anbieten können. Beim Autotelefon C-Netz würden zum Jahresende rund 270.000 TeilnehmerInnen erwartet. 45 Prozent der BRD-Haushalte sind verkabelt.

Für 1990 rechnen die Postunternehmen nur noch mit einem Gewinn von 1,3 Milliarden DM. An den Bund werden sie voraussichtlich sechs Milliarden DM abführen. Das Defizit im Postdienst sank von fast 2,26 Milliarden (1988) auf 962 Millionen DM, der Gewinn im Telefonbereich sank von 4,5 auf 3,3 Milliarden. Postgirokonten sollen künftig auch überzogen werden können und eventuell verzinst werden - das wurde auch Zeit.

Wie angekündigt, haben derweil Post- und Eisenbahngewerkschaften kritisiert, daß immer mehr Post von der Schiene auf die Straße verlagert werde (siehe taz vom 10.8.).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen