: Buhmann–Rolle vakant
■ Die USA vermindern ihr Haushaltsdefizit
Sie haben es also tatsächlich geschafft: Der amerikanische Kongreß wird einen Kürzungskompromiß für die Haushalte 87 und 88 verabschieden, und die internationale Finanzwelt hat endlich das Signal, nach dem sie seit dem Crash am 19. Oktober dauernd gejiepert hat. Sicher, da bleibt noch das riesige Defizit in der Handelsbilanz, aber erst einmal hat die Reagan–Administration ihre Hausaufgaben gemacht. Was da im einzelnen gekürzt wurde, ist gar nicht so wichtig. Entscheidend ist, daß die USA mit dieser Geste des Wohlverhaltens aus der Buhmann–Rolle herausgekommen sind und nun anderen bad boys, etwa Stoltenberg und seinen japanischen Kollegen Miyazawa, die Leviten lesen können. Jetzt muß Stoltenberg Farbe bekennen: Was von ihm erwartet wird, steht auch schon längst fest: Zinssenkungen, Ankurbelung der Binnennachfrage, staatliche Ausgabenpolitik. Kurz und gut; unser armer Finanzminister wird zur völligen Selbstverleugnung gezwungen sein, ist es doch nichts anderes als die gute alte keynesianische antizyklische Konjunkturpolitik, die der Seniorpartner USA ihm abverlangt. Die Administration Reagan war schon in der Raketenfrage für eine Überraschung gut, warum sollte es nicht auch eher amerikanischer Druck als die Einsicht bundesrepublikanischer Politiker sein, der uns Beschäftigungsprogramme bringt. Georgia Tornow
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