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Büros statt Böden

■ Speicherstadt: Quartiersfirma gekündigt

Boten einer drohenden Wandlung in der Speicherstadt oder nur belanglose Einzelfälle? Laut einer Meldung der „Welt am Sonntag“ wurden jetzt erstmals einer Quartiersleute-Firma von der Hamburger Hafen und Lagerhaus GmbH (HHLA) zwei Lagerböden gekündigt, um sie in Büroräume umzuwandeln.

Die Kündigung trifft die seit 50 Jahren am Alten Wandrahm ansässige Firma Amann & Kneesch, die nach der Kündigung nun ganz aus der Speicherstadt wegzieht. Die HHLA, die bislang beteuert hat, bei der Nutzung der historischen Lagerstadt werde sich nichts ändern, hatte der Firma nach eigenen Angaben rechtzeitig Ersatzflächen in der Nachbarschaft angeboten. Amann & und Kneesch hatte diese jedoch als ungeeignet abgelehnt. Die HHLA will das Lagerhaus zusammen mit dem seit langem leerstehenden Nachbarhaus in der Dienerreihe 1 für rund 6,5 Millionen Mark in ein Bürohaus für Speicherstadtfirmen umbauen.

Die weitere Kündigung sprach sie gegen die Firma Leinau & Söhne im Holländischen Brook aus. Eine Begründung: Eigenbedarf. Die HHLA will in dem Gebäude ihre bislang ausgelagerten Verwaltungsstellen zentral unterbringen. Bei der Kündigung führte sie außerdem die Untermietverträge des Unternehmens an, das 85 Prozent der Lagerflächen einem Teppichhändler überlassen hat. Mietobjekte sollten nicht zu Handelsobjekten werden, so die Begründung der HHLA. taz

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