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Bühne

Es widerfuhr dem französischen Autor Beaumarchais: Seine Schwester Marie ward zweimal vom Verlobten sitzengelassen, der Bruder schwor Rache, eilte hinzu – und fand einen eher zerknirschten Ex, der sich gleich eines Besseren zu belehren lassen schien. Goethe hat aus der Mär vom zwischen Karriere und Heirat Schwankenden seinen Clavigogemacht und das Stück zum Abarbeiten schlechten Gewissens genutzt. Auch er hatte sichschon ähnlich verhalten.

Im Theater im Zimmer hat Regisseurin Ina-Kathrin Korff Clavigonun inszeniert und bietet einen Abend voller schön gelungener, stiller Bilder und inniger Momente, mit zurückhaltenden Ansätzen einer Interpretation. Wunderbar: Lutz Herkenrath als Clavigos enttäuschter Freund. Erst die Agitation gegen Schluß will nicht gelingen: für große Gefühle ist die Bühne nicht zu klein, wohl aber für laute.

tom/Foto: Markus Scholz

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