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Buch für den Safe

■ Verzögerung gegen Reformator Gorbatschow durch Honecker & Co. verursacht / Rudolf Bahro im Gespräch

Berlin (adn) - „'Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.‘ Leider ist nicht nur die Wende in der DDR drei, vier, fünf Jahre zu spät gekommen - die Verzögerung gegen den Reformator Gorbatschow war das Verhängnis, das Honecker und Co zu verantworten haben. Vielmehr kam auch die Wende in der Sowjetunion 20 Jahre zu spät.“ Das sagte der von der SED -Führung aus dem Land getriebene Rudolf Bahro in einem Gespräch mit der 'Tribüne‘ zum Erscheinen seines 1977 geschriebenen Buches „Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus. Wenn ich mit dem 30. Jahrestag der DDR 1979 aus der Haft entlassen wurde, mit dem 15. Jahrestag der DDR habe ich den Weg in den Knast angetreten, wegen einer - scheinbaren Kleinigkeit, der ich intuitiv sofort auf den Grund sah, weil sich seelisch schon genügend angesammelt hatte. Über der Tribüne an unseren Feiertagen sollte doch als Losung stehen, wo wir hin wollen. Damals stand aber als Losung über der Tribüne, was wir mindestens 15 Jahre hinter uns hatten: 'Was des Volkes Hände schaffen, ist das Volkes eigen.‘ Ich wußte: 'Das, was ist, soll es also gewesen sein. Sie wollen nicht mehr weiter. Sie wollen ihre Macht halten, weiter nichts.'“ Zur Begründung für sein Buch führte er weiter an: „Sieht man nicht auf den Namen, der Schall und Rauch ist, sondern auf die Innenseite der Sache: Ich wollte niemals aufhören, und ich habe niemals aufgehört, Kommunist zu sein ... Ja, so kommt man dazu, 1977 ein Buch für 'unsere‘ Panzerschränke zu schreiben.“

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