piwik no script img

■ Urdrüs wahre KolumneBruch und Dalles

Einem braven italienischen Eismann aus Huchting zockte eine dort filialisierende Sparkassen-Bankerin im Laufe der Jahre bei Bareinzahlungen direkt aus der Kellnertasche einen Betrag von rund 40.000 Mark ab. Daß das alles unter der öberschten Verantwortung der Sparkassenpolitiker Nölle und Rebers geschah: Ist dies das erste Indiz für die Art und Weise, mit der Angestellte das Geld zum Kauf einer eigenen Bank akkumulieren oder sich eine eigene Partei basteln können? Wir sind auf die nächsten Fälle gespannt!

Mit einigem Neid erfahren wir von den fröhlich-destruktiven Rivalen, mit denen die Menschenskinder Metz & Weber als Koalitionsausschuß für Bruch und Dalles nächtens in Schwachhausen die dort angesiedelte Langeweile vertreiben. Allerdings möchte ich dem Reinhard und dem Christian vorhalten, daß man die Demontage von Baustellengittern oder Warnlampen stets in einen argumentativen Zusammenhang bringen sollte, wenn man die Massen durch symbolische Aktionen zur Tat rufen will. Wie wäre es also beim nächsten Mal mit „Sofort Nulltarif, sonst biegen wir die Schienen schief“, „CASTOR, hau weg den Scheiß“ oder „Justizterror gegen Birgit Hogefeld: FIGHT BACK“? In Zukunft sprechen wir das vorher ab, und natürlich nehmen wir Ronald M. Neumeyer nicht wieder mit. Wer hat sich denn feige abgeseilt und wer hat wohl die Bullen gerufen, na?!

Hab ich also gestern auf einem Behördenflur zu warten und belausche dabei mühelos ein Gespräch zwischen dem privaten Verkäufer eines älteren Gebrauchtwagens und dem eher professionellen Ankäufer. Nach dem Ausfüllen diverser Vordrucke und der Übergabe von einigen Dutzend großen Hundertmarkscheinen zögert der Verkäufer vorm Quittieren kurz und fragt: „Wennse meinen alten Wagen durch'n TÜV gebracht haben, könnse mir den dann nochmal zeigen, daß ich mich noch ein einziges Mal reinsetzen kann, nur einmal anlassen?“ Worauf der semi-professionelle Käufer im Jeansanzug nur eiskalt lächelt: „Das geht nicht, hab da schon einen Kunden für!“ Typisch: Tierschutzvereine warnen davor, den vierbeinigen Liebling an Fremde zu veräussern, ohne ein Besuchsrecht zwecks Kontrolle von wegen Tierversuchen zu vereinbaren. Dem ADAC aber, dem ist es egal, wenn vierrädrige Freunde für Crash-Tests oder zum Ausschlachten mißbraucht werden. Gefühllose Saubande, bayerische!

Daß der türkische Fertighauskonsul Karl Grabbe mit seinen Interhomes auch außerhalb von Bremen den Ruf der ehrbaren bremischen Kaufmannschaft beeinträchtigen könnte, belegen Presseberichte aus dem Schaumburgischen, wo im Staatsbad Nenndorf ein Grundstücksdeal seines Unternehmens mit einem 89jährigen Greis platzte, der daraufhin durch seine Anwältin verbittert erklären ließ: „Ich fühle mich über den Tisch gezogen.“ Deshalb zweifle er inzwischen auch die Seriosität des Unternehmens an. Ach, hätte sich der alte Herr doch vorher bei uns kundig gemacht. Man kann doch vorher nicht die ganze Informationsarbeit über das Geschäftsgebahren solcher Leute der PKK überlassen!

Vox populi, Vox Arschloch! So verlautbart es aus der Triumph-Gabriele des niedersächsischen Leserbriefschreibers Heinz K. zum Thema Massaker in Ost-Zaire: „In Bezug auf Afrika kann ich in dem Vorgang nur den Vorteil für die Tierwelt sehen. Auch Steppentiere haben ein Recht auf Leben - oder soll die Rote Liste noch erweitert werden? Für die Betroffenen ist es natürlich ein grauenhaftes Ende, doch wenn ein Mensch in einem Auto verbrennen muß, ist das nicht weniger schlimm... Eines ist aber sicher, sie haben alles überstanden und sind in Gottes Hand!“ So ähnlich stelle ich mir die Gedankenwelt des Sozialisationsverantwortlichen von Fehrnsehpfarrer Jürgen Fliege vor, mit dem Du und ich und Dududu das Raumschiff Erde teilen müssen. Wie lange noch? Fragt sich einmal mehr Ulrich Reineking etc.

P.S.: Claudia Schiffer gibt es jetzt als Barbiepuppe bei Teuss ArrAss mit voll biegsamen Gelenken. Sowas schenken Volleyballspielerinnen gerne ihrem Präsidenten!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen