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Archiv-Artikel

Britischer MI6 zeigt späte Reue

LONDON afp/ap ■ Der britische Auslandsgeheimdienst MI6 soll Berichte über das angebliche irakische Massenvernichtungspotenzial vor dem Irakkrieg zurückgezogen haben. Der MI6 habe dabei Abstand von Analysen genommen, die Iraks Exdiktator Saddam Hussein die Verfügungsgewalt über ein Arsenal von Massenvernichtungswaffen zugesprochen hätten, berief sich Radio BBC auf einen anonymen Informanten. Der Ex-Chef des Militärnachrichtendienstes DIS, John Morrison, sagte der BBC, Premier Tony Blair sei bei der Präsentation des Dossiers damals „weit über das hinausgegangen, was ein professioneller Analytiker gutgeheißen hätte“. Der Ex-Chef des Militärgeheimdienstes, John Walker, rügte, normalerweise stellten die Infos der Geheimdienste Leitlinien für die Politik des Kabinetts dar. Aber in den Monaten vor dem Krieg sei dies Prinzip umgekehrt worden.