Brief von Fatma Aydemir: Die Welt gerechter gestalten

In der taz wird nicht nur täglich eine Zeitung produziert, es bleibt auch Zeit, sich den gegenwärtigen Ungerechtigkeiten zu widmen.

Fatma Aydemir, taz-Redakteurin im Ressort taz2/Medien Bild: privat

von Fatma Aydemir

Danke, dass Sie die taz unterstützen, denn ohne Ihre Hilfe könnten wir nicht Tag für Tag das tun, was uns am Herzen liegt – versuchen, die Welt ein bisschen gerechter zu gestalten.

Sie denken jetzt vielleicht, ich übertreibe, aber so ist es nicht. Seit fünf Jahren arbeite ich bereits als Redakteurin für die taz und das Schönste an dieser Erfahrung war, zu merken, dass wir hier nicht nur versuchen, eine großartige Zeitung zu machen, und Kritik an gegenwärtigen Ungerechtigkeiten üben – sondern auch unseren kollektiven Einfluss nutzen, um Probleme aktiv anzugehen.

Mehr Sensibilisierung schaffen

Seit vergangenem Jahr diskutieren wir innerhalb der taz etwa über Diversität in der Mitarbeiter*innenstruktur und antidiskrimierenden Umgang und Sprache. Denn die schon früh implementierte 50-prozentige Frauenquote, mit der sich die taz stets rühmt, ist nicht genug. Es geht um mehr, wenn wir von sozialer Gerechtigkeit sprechen. Wir brauchen mehr Mitarbeiter*innen aus Arbeiterfamilien, mehr nicht-herkunftsdeutsche Mitarbeiter*innen, einen offeneren Umgang mit Journalist*innen, die auf dem zweiten Bildungsweg zu uns gelangen, und ausdrücklichen Wunsch nach mehr queeren und Transbewerber*innen. Diese Diskussion war nicht immer einfach, aber ich bin glücklich, dass wir sie geführt haben und nun mit Diversity-Workshops im gesamten Betrieb mehr Sensibilisierung schaffen.

Ein anderes Projekt, das mir sehr am Herzen liegt, ist die Plattform taz.gazete, die ich Anfang 2017 mit gegründet habe. Zahlreichen Journalist*innen aus der Türkei haben wir mit diesem Projekt neue Arbeitsperspektiven eröffnen können. Auf einem zweisprachigen Webportal veröffentlichen wir seither Berichte, Reportagen, Interviews, die in der Türkei so nicht mehr erscheinen können aufgrund der massiven Einschränkungen in die Pressefreiheit. Wir arbeiten mit freien Reporter*innen, die sich in den türkischen Medien kein Gehör mehr verschaffen können – aufgrund von Zensur, oder weil oppositionelle Medien nach einander geschlossen werden. Und wir kooperieren mit Reporter ohne Grenzen, um Journalist*innen in Not zu helfen, mit finanzieller Unterstützung und Beratung zum Thema Auswanderung, etwa wenn eine Verhaftung droht.

Ein solches Projekt hat keine andere Zeitung. Und taz.gazete erhält nicht nur innerhalb der Redaktion, sondern auch von taz-Leser*innen und Genoss*innen volle Unterstützung. Ich schätze mich glücklich, dass ich bei einer Zeitung arbeite, die ihre Verantwortung in der Welt ernstnimmt, und die von so vielen Menschen ideell wie finanziell unterstützt wird.

Insofern würde ich mich sehr freuen, wenn Sie sich entschließen, unserer Genossenschaft beizutreten. Denn gemeinsam können wir sehr viel mehr erreichen.