KOMMENTAR: Bretterbohrer
■ Wer heute spart, zahlt morgen drauf
Morgen früh werden etliche berufstätige Eltern Probleme haben, ihre Kinder unterzubringen. Die MitarbeiterInnen der Kindertatgesstätten haben es satt, für eine Bezahlung wie weiland die „Basteltanten“ immer komplexere Aufgaben in den Kitas zu lösen, die aus allen Nähten platzen. Kindergarten findet mancherorts schon in der Abstellkammer oder in der Küche statt.
Aus der pädagogischen Diskussion dürfte sattsam bekannt sein, daß die Bearbeitung von Defiziten, von Lern- und Verhaltensstörungen, schon im Kleinkindalter ansetzen muß. Sonst potenzieren sich die Probleme in der Grundschule. Die Spirale setzt sich nach oben fort. Die soziale „Reparatur“ wird immer teurer. Mit moralischen Appellen kann man natürlich keine Politik machen. Dies hier jedoch ist ein reines Rechenexempel.
Ein Tip noch für Eltern, die morgen ihre Kinder nicht unterbringen können: Bringen Sie sie doch zu Sabine Uhl. Die sucht noch Hilfe beim Bohren dicker Bretter. Annemarie Struß-von Poellnitz
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