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Bremens Schüler proben den Aufstand

■ Gesamtschülervertretung beschließt Streikaktionen gegen Sparbeschlüsse hier bitte den Spruch über das Sparen

Bremens Schüler wollen am 26. Mai die Arbeit niederlegen. Das ist das Ergebnis eines Treffens von etwa 100 Schülervertretern aus Bremer Schulen, die gestern im Schulzentrum Rübekamp zusammengekommen sind. Die Schüler protestieren damit gegen die Sparbeschlüsse des Senats vom 28. April. Der Arbeitskreis Runder Tisch gegen Schulraumnot, der Zentrale Elternbeirat (ZEB), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), sowie der Personalrat Schulen unterstützen die Aktion durch eine Unterschriftensammlung, die am gleichen Tag abgeschlossen werden soll.

„Wir wollen den Konflikt mit der Behörde auf die Spitze treiben“, erklärte GSV-Sprecher Lambert Heller das Streikziel. Der Senat könne nicht einfach Sparmaßnahmen beschließen, ohne die Schülervertreter wenigstens angehört zu haben. Bei reduziertem Lehrangebot hätten die Schüler kaum noch Wahlmöglichkeiten, die Unterrichtsinhalte würden standardisiert, die Anforderungen größer.

Die älteren Schüler sind von den Sparmaßnahmen vor allem durch die Stundenreduzierung in den Leistungskursen betroffen. Hier werden künftig nur noch fünf statt bislang sechs Stunden pro Woche unterrichtet. Die Kurse und Klassen werden vergrößert, prinzipiell wird überall eine Unterrichtsstunde für die Klassen sieben bis zehn eingespart. Darunter leiden, so fürchtet die GEW-Vorstandssprecherin Yasmina Wöbbekind, vor allem die Förder- und Differenzierungsstunden.

Nicht nur die Schüler werden unter der Sparknute des Bildungssenators ächzen, auch die Lehrer werden stöhnen. Die personelle Krankenreserve von fünf Prozent Personalüberschuß ist längst ausgeschöpft, die Anträge auf vorzeitige Pensionierung in der Lehrerschaft steigen drastisch. „Das Durchschnittsalter der Kollegen, die in Ruhestand gehen, beträgt derzeit 58 Jahre“, erklärt der Vorsitzende des Personalrates Schulen, Piet Spieß. Normalerweise liegt das Pensionsalter bei 65 Jahren. Gegen Ende eines Jahrgangs nimmt der wöchentliche Unterrichtsausfall durch kranke Lehrer um 2.000 — 4.000 Stunden zu. Jeden Monat, sagt ein Insider der Bildungsbehörde, sterben zwei Lehrer, die noch aktiv unterrichten. Das Durchscnittsalter der Pädagogen in Bremen liegt bei satten 46 Jahren. „Das Entsetzen über diese Situation nimmt überall zu“, sagt Spieß. mad

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