: Brandenburgs Schulen in neuer Struktur
■ Über 1.000 Schulen wurden genehmigt/ Ein Drittel sind Gesamtschulen/ Auch Gymnasien mit speziellem Profil
Potsdam. Brandenburg hat die Planungen für die künftige Schulstruktur abgeschlossen. Marianne Birthler, Bildungsministerin (Bündnis 90), stellte in Potsdam ihr Schulkonzept vor. Rund 1.100 neue Schulen sind genehmigt worden.
Bei 95 Prozent aller Einrichtungen habe es Einvernehmen zwischen kommunalen Trägern, Kreisen und dem Ministerium gegeben, betonte die Ministerin. Über den Rest werde nachverhandelt. Die Schulstruktur wird folgendes Profil haben: 563 eigenständige Grundschulen, 92 Grundschulen entstehen in Verbindung mit einer Gesamtschule, 79 Gymnasien und 68 Realschulen. Hinzu kommen 300 Gesamtschulen, von denen 35 ab dem Schuljahr 1992/93 eine gymnasiale Oberstufe erhalten.
Die vier Kinder- und Jugendsportschulen in Cottbus, Frankfurt/Oder, Luckenwalde und Potsdam werden in Gesamtschulen mit einem sportbetonten Schwerpunkt umgewandelt. Die bisherigen Spezialschulen verschiedener Ausrichtung werden Gymnasien mit einem entsprechenden Fachprofil.
Die Zahl der Schulen, an denen Jugendliche ein Abitur ablegen können, hat sich mehr als verdreifacht. Nach Auffassung der Ministerin könne jeder, der es wünscht, in Brandenburg diesen Bildungsweg einschlagen.
Nach Angaben von Frau Birthler stehen darüber hinaus in Brandenburg eine Vielzahl von Integrationsklassen für Behinderte zur Verfügung. Dazu gehören 57 Förderschulen für Lernbehinderte, 45 für geistig Behinderte und 23 sonstige, nicht näher spezifizierte Klassen.
Da Erfahrungen über die Bildung von Schultypen in Brandenburg weitgehend fehlten, sagte die Ministerin, sei man offen für Veränderungen. Dies gelte auch für einen möglichen Schulwechsel.
Die Abschlüsse an brandenburgischen Schulen werden bundesweit anerkannt. Der Abschluß der 10.Klasse in den Polytechnischen Oberschulen in diesem Jahr sei dem Realschulabschluß gleichgestellt. Laut Frau Birthler werden in den nächsten Tagen die Schulleiter kommissarisch ernannt. Für endgültige Ernennungen fehle das Votum der noch zu bildenden Schulkonferenzen. dpa
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