: Brachland
Die von Frau Spanner beschriebenen Zustände des Konsumraumes in Billstedt können als Lehrbeispiel für die Ergebnisse der Ökonomisierung der Drogenhilfe in Hamburg gelten, die ja auch in der taz-hamburg in der Vergangenheit mit durchaus positiver Resonanz verfolgt worden ist. Hier zeigt sich am (nicht-) lebenden Beispiel, dass eine marktwirtschaftliche Kontrolle (...) von sozialer Arbeit nicht die Steigerung und Zielorientierung gegenüber einem (...) an den eigenen Interessen orientiert arbeitenden Hilfesystem bedeutet, sondern die Ersetzung eines sicher verbesserungswürdig arbeitenden Kontrollsystems durch ein schlechtes.
Soziale Arbeit hat nie im luftleeren Raum stattgefunden, sondern unterliegt einer gesellschaftlichen Kontrolle. Diese wird (...) durch die Bürgerschaft ausgeübt, (...) und durch das soziale Umfeld der Drogenhilfeeinrichtungen. Jede dieser Einrichtungen ist bei der Strafe ihrer Arbeitsunfähigkeit auf die Akzeptanz ihres direkten sozialen Umfeldes angewiesen. (...) Im Fall von Billstedt wurde diese Form der Kontrolle abgelöst durch eine marktwirtschaftliche. Das Ergebnis ist (...) ein nicht nur bauliches Brachland. Erdmann Prommel
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