■ Am Rande: „Boulevard bedroht die Pressefreiheit“
Offenburg (dpa) – Nach Auffassung führender Medienvertreter ist die Pressefreiheit heute nicht durch die Obrigkeit, sondern vor allem durch kommerzielle Verwertungsinteressen von Medienkonzernen bedroht. So sieht der frühere Intendant des Saaarländischen Rundfunks, Manfred Buchwald, durch die „Schreinemakerisierung der Medien“ die Demokratie gefährdet, weil an die Stelle des aufgeklärten Staatsbürgers der Konsument trete und nicht Argumente, sondern nur mehr die Kaufkraft zähle. Der Intendant des Süddeutschen Rundfunks (SDR), Hermann Fünfgeld, stimmte ihm auf einer Veranstaltung des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) am Samstag darin zu: Eine der gefährlichsten Entwicklungen der jüngsten Zeit sei der Umstand, „daß wir das duale System auf der Grundlage von Quoten und nicht mehr eines öffentlichen Auftrages“ aufrechterhielten.
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