: Boris im Karpfenteich
■ Ein psychischer Tick plagt Boris Becker
Beim Masters-Turnier von New York gerieten vor allem zwei Fragen in den Blickpunkt der Fernsehzuschauer daheim: Wird Boris Becker gewinnen, und warum schnappt der Kerl immer so komisch nach Luft? Die erste Frage war alsbald beantwortet, Becker gewann bekanntlich, die Lösung des zweiten Problems blieb im dunkeln und stellte sich beim Davis Cup erneut mit auf den Nägeln brennender Dringlichkeit. Die Fernsehkamera brachte es schonungslos ans Licht: Rechtzeitig zu Silvester hat sich Boris Becker angewöhnt, vor jedem Aufschlag oder Return wie ein Karpfen nach Luft zu schnappen.
In einem Interview mit Mannschaftsarzt Prof. Keul versuchte die 'Welt am Sonntag‘ nun, der „außergewöhnlichen Atemtechnik“ Beckers auf den Grund zu gehen. Es handle sich um ein „psychologisches Problem“, diagnostizierte der Professor scharfsichtig. Dem Spieler selbst sei die Schnappbewegung gar nicht bewußt, nach Ansicht von Videoaufzeichnungen wohl aber peinlich. Es erhebe sich nur die Frage, wie der Tick zu beheben sei. „Einige empfehlen bestimmte Teesorten, andere raten ihm, sich nachts auf die linke Seite zu legen“, teilte Keul mit, der laut 'Welt‘ selbst das Kauen von Kaugummi favorisiert und schon den „ständigen Reizhusten“ Beckers therapeutisch bekämpfte. Mit zweifelhaftem Erfolg: „Heute hustet Boris nicht mehr, aber er schnappt wie ein Fisch.“ (Prof. Keul).
Matti
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