piwik no script img

Boris der Verfolger

■ Boris Becker rückt Stefan Edberg mächtig auf die Pelle

Berlin (taz) — Die 14jährige Jennifer Capriati besiegte in San Juan/Puerto Rico Zina Garrison mit 5:7, 6:4, 6:2 und gewann so ihr erstes Grand- Prix-Turnier, Steffi Graf hakte das Turnier von Brighton mit einem 7:5, 6:3-Finalsieg gegen Helena Sukova ab, die Schlagzeilen aber gehörten Boris Becker.

„Uns haben heute Welten getrennt“, bekannte der Weltranglistenerste Stefan Edberg, nachdem ihm sein ärgster Verfolger im Endspiel von Stockholm nicht die Spur einer Chance gelassen hatte. Becker gewann 6:4, 6:0, 6:3 und verkürzte den Rückstand zum Schweden in der Weltrangliste auf läppische 147 Punkte.

Momentan spiele er sein bestes Tennis überhaupt, sagte der badische Amateurphilosoph nach dem Match, er habe manchmal das Gefühl, „die Gegner zu beherrschen“ und sei überzeugt, daß ein gewisser „Wille“ Berge versetzen könne. Darüber hinaus bewies Becker allerdings eine in jüngster Zeit bei ihm ungewohnte geistige Langsamkeit: „Es wird Tage dauern, bis ich mir darüber im Klaren bin, was ich heute gemacht habe.“ Wir wissen es jetzt schon: Tennis gespielt, Boris, Tennis gespielt!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen