: Bonner Firma lieferte Irak Atombombenteile
Hamburg (ap) — Die Bonner Import-Export-Firma Inwako GmbH soll eine Art Generalunternehmer für brisante Rüstungsgeschäfte mit Irak gewesen sein. Wie 'Der Spiegel‘ in seiner neuesten Ausgabe berichtet, steht die Handelsfirma im Verdacht, Irak mit Ringmagneten für den Atombombenbau sowie mit umfangreichen Lieferungen zur Verbesserung der sowjetischen Scud-B-Raketen unterstützt zu haben.
Geheimdienstagenten hätten die Bestellung einer irakischen Frontorganisation aus London an Inwako zur Lieferung von Vorprodukten für die Herstellung von Nervenkampfstoff sichergestellt. Die Bonner Firma sei schon lange im Visier des irsraelischen Geheimdienstes Mossad, der Ende vergangenen Jahres den Bundesnachrichtendienst (BND) in Kenntnis gesetzt habe. Der BND habe dann am 26. Februar in Bonn Alarm geschlagen. Die Inwako soll ebenso wie der Ottobrunner Rüstungskonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm einen Warnbrief iranischer Fundamentalisten erhalten haben. Diese hätten mit Anschlägen gedroht, falls die Lieferungen an Irak weitergingen. Die Bonner Staatsanwaltschaft habe ein Ermittlungsverfahren gegen den Inwako-Geschäftsführer, Friedrich-Simon Heiner, eingeleitet. Der 50jährige sei in Haft genommen und gegen Kaution freigelassen worden.
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