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Bonner Eiertanz rund ums Atom

Berlin (taz) - In einer Kabinettserklärung hat die Regierung Kohl gestern die „weitere friedliche Nutzung der Kernenergie“ als Grundlage der Energiepolitik bezeichnet. Gleichzeitig habe man Verständnis für die Besorgnisse der Bevölkerung über den Umgang mit der Atomkraft. Die Suche nach Alternativ–Energien wurde als „Forschungsschwerpunkt“ bezeichnet. Nach den Haussmann–Äußerungen zum sanften Ausstieg aus der Atomenergie schickte die FDP gestern als Korrektiv ihren Staatssekretär im Umweltministerium, Martin Grüner, in die Bütt. Auf einer Pressekonferenz in Bonn wies er Haussmanns Äußerungen, auf den Zubau weiterer AKWs grundsätzlich zu verzichten und ältere Atommeiler früher als geplant abzuschalten, zurück. Zur vorzeitigen Abschaltung bestehe kein Anlaß, sagte Grüner, weil es keinerlei Sicherheitsprobleme mit den alten Anlagen gebe. Nur bei der Entsorgung war Grüner bereit, seinem Parteifreund recht zu geben. Hier sei man „nicht so weit, wie es wünschenswert wäre“. Dagegen verteidigte FDP–Vize Gerhart Baum die Haussmann–Äußerungen. Sie bewegten sich auf der Beschlußlage der FDP. Unterstützung erhielt Haussmann auch von Kurt Biedenkopf. Der CDU–Politiker sagte, die Bundesregierung dürfe nur dann dauerhaft auf Atomkraft setzen, wenn die Entsorgung gesichert sei, „das ist aber bisher nicht der Fall“. Der Chef der Kraftwerk– Union, Barthelt, forderte gestern dagegen den Bau von weiteren zwei bis drei Atomkraftwerken in den 90er Jahren: Es wäre „kurzsichtig und unverantwortlich, heute zu beschließen, daß für alle Zeit Schluß sein soll mit dem Bau von Kernkraftwerken“. man

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