: Bonn zahlt 5.000 Mark für neuen Ausbildungsplatz im Osten
Bonn (dpa) — Die Bundesregierung wird kleineren Betrieben im Osten zur Linderung der Lehrstellennot für jeden zusätzlichen Ausbildungsplatz eine Prämie von 5.000 Mark zahlen. Gleichzeitig will die Bundesverwaltung in den neuen Ländern 10.000 Jugendliche zur Ausbildung einstellen. Einen entsprechenden Beschluß hat gestern das Kabinett gefaßt. Die SPD forderte vom Bundestag die Verabschiedung eines eigenen Aktionsprogrammes zur Sicherung der beruflichen Bildung im Osten.
Bundesbildungsminister Rainer Ortleb (FDP) sprach vor der Presse von einer ernsten Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt. Nach einer aktuellen Erhebung sind in den fünf neuen Bundesländern nur 46.300 freie Ausbildungsplätze erfaßt, auf die sich bereits 87.700 Jugendliche beworben haben. Erwartet werden dieses Jahr rund 120.000 SchulabgängerInnen, die einen Beruf erlernen wollen. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage wird befürchtet, daß weitere Auszubildende wegen Konkurses ihrer Firma die bereits begonnene Ausbildung nicht fortsetzen können. Mit der Hilfe soll laut Ortleb eine noch größere Ost-West- Wanderung der Jugendlichen verhindert werden.
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