: Bonn will Zugriff auf Stasi-Akten behalten
■ Volkskammer vertagte Debatte um Einigungsvertrag / Bonn lehnt Nachbesserung des Vertrages im Punkt Stasi-Akten ab
Ost-Berlin (taz) - Die Besetzung der Stasi-Zentrale geht weiter. Ministerpräsident de Maiziere hat sich der Forderung nach einer Nachbesserung des Einigungsvertrages angeschlossen. DDR-Chefunterhändler Krause will ein Recht aller DDR-Bürger auf Einsicht und auch auf Vernichtung der eigenen Stasi-Akte durchsetzen. In Bonn waren gestern dagegen nur ablehnende Stimmen zu hören. FDP-Innenpolitiker Baum findet die bisherige Lösung gut, Unions-Politiker Lindner fürchtet, wenn die ehemaligen DDR-Länder über die Akten verfügten, sei nicht zu verhindern, daß Stasi-Leute Zugang zu den Akten hätten.
Dankward Brinksmeier (SPD), bisher zuständig für die Überprüfung der Volkskammerabgeordneten, sagte in einem taz -Interview, wer Schuld sei an der schleppenden Aufklärung: alte Stasi-Strukturen in den Auflösungs-Komitees und Innenminister Diestel.SEITE 5
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