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Bonn denkt an „massive Zuschläge“

Berlin (ap/taz) - Die Bundesregierung denkt offenbar darüber nach, die Löhne und Renten in der DDR aufzubessern, nachdem sie gemäß des Bundesbank-Vorschlages zum Kurs 2:1 umgetauscht werden. Kanzleramtsminister Rudolf Seiters bestätigte, man denke über „massive Zuschläge“ nach, „aber es kann auch eine ganz andere Regelung geben“. Als frei erfunden wurde dagegen eine Meldung bezeichnet, wonach Finanzminister Theo Waigel ein Aufgeld von 200 D-Mark ins Gespräch gebracht habe. Auch bei der Möglichkeit, Sparguthaben zum Kurs von 1:1 umzutauschen, sei die 2.000 -Mark-Grenze längst nicht beschlossen.

Das Direktoriumsmitglied der Bundesbank, Hans Tietmeyer, bezeichnete es als „Mißverständnis“, die Bundesbank habe eine Halbierung der Löhne in der DDR vorgeschlagen. Vielmehr werde damit die Ausgangslage gesetzt. Anschließend müßten sofort Lohnverhandlungen beginnen und die Renten neu berechnet werden.

Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) hat sich derweil dafür ausgesprochen, bei den Renten „im Prinzip eine Relation von 1:1“ anzuwenden. Bei den Arbeitnehmereinkommen solle die Kaufkraft nicht gesenkt werden. Nach Einschätzung des BDA käme aber bei allen heute diskutierten Umtauschüberlegungen ein Kaufkraftgewinn heraus.

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