Börsen in Asien geben weiter nach: Keine Beruhigung an den Märkten

In Indien musste der Handel nach einem Verlust von knapp 10 Prozent eine Stunde ausgesetzt werden. Auch in Japan und Australien geben die Kurse weiter nach.

Kein guter Tag auch für diesen chinesischen Anleger vor der Börse von Shanghai. Bild: reuters

TOKIO/BOMBAY ap/taz Nach dem "Schwarzen Montag" ist ein Ende der weltweiten Kurstalfahrt nicht in Sicht: In Asien und Australien stürzten die Kurse am Dienstag aus Angst vor einer von den USA ausgehenden Rezession im Vormittagshandel bis zu 10 Prozent ab, in Indien wurde der Handel deswegen nur wenige Minuten nach der Eröffnung für eine Stunde ausgesetzt. Neben Bombay waren Hongkong mit acht und Australien mit sieben Prozent die großen Verlierer. In Tokio ging der Nikkei-Index im Nachmittagshandel um fünf Prozent zurück.

Am Vortag war das japanische Börsenbarometer um vier Prozent gefallen. Seit Jahresbeginn hat der Nikkei siebzehn Prozent verloren. Wirtschaftsministerin Hiroko Ota warnte vor einem globalen Domino-Effekt: "Wir müssen in dieser Sache mit anderen zusammenarbeiten", sagte sie. Die Zentralbank ließ unterdessen einen zentralen Tagesgeldsatz unverändert bei 0,5 Prozent.

Der Börsenhandel in Indien wurde nach einem Kurssturz von 9,75 Prozent in den ersten Minuten nach Eröffnung gestoppt. In Australien stürzte das Kursbarometer auf ein 15-Monats-Tief: Erneut sieben Prozent Verlust bedeuteten bei einem Stand von 5.187 Punkte eine Wertminderung des S&P/ASX200 von 23 Prozent gegenüber dem Rekordstand von 6.851 Punkten im November. Es war zudem der zwölfte Tag mit Kursverlusten in Folge und der tiefste Kurssturz an einem Tag seit Oktober 1997.

Auch in Hongkong hat der Hang Seng seit Jahresbeginn 22 Prozent verloren. Im Vormittagshandel fiel der Index um acht Prozent, in Shanghai fiel das Kursbarometer in den ersten Minuten um fast 7 Prozent, erholte sich bis zum Mittag aber auf minus 4 Prozent. Auch in Südkorea, Singapur, Taiwan, Indonesien, den Philippinen sowie Neuseeland gab es kräftige Abschläge.

"Solange wir nicht einige positive 'Schock-Effekte' wie etwa drastische Maßnahmen der US-Regierung bekommen, gibt es keine Hoffnung auf eine Kurserholung", sagte der leitende Analyst des Mizuhu-Forschungsinstituts in Tokio, Koji Takeuchi.

Aus Angst vor einer Rezession in den USA und den Folgen für die Weltwirtschaft brachen am Montag die Aktienkurse an vielen Börsen weltweit ein. Wegen eines Feiertages waren in den USA die Börsen geschlossen. Deswegen wird mit Spannung der Handel an der Wall Street am Dienstag erwartet. Vorbörsliche Indikatoren deuteten aber auf einen Rückgang des Dow-Jones-Indexes um bis zu 4 Prozent hin - was nicht so dramatisch wäre.

Der Deutsche Aktienindex (DAX) büßte am Montag mehr als 7 Prozent ein und erlitt damit den schlimmsten Einbruch seit den Anschlägen vom 11. September 2001. Allerdings legte der Dax in den vergangenen Jahren auch einen ernormen Zuwachs hin.

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