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Bochumer Sozialamt besetzt

Bochum (taz) - Sieben Stunden lang besetzten 40 Iraner am Dienstag den Flur des Bochumer Sozialamtes, um gegen ihre Unterbringung in einem sogenannten Übergangsheim zu protestieren. Gemeinsam mit einigen Unterstützern vom Bochumer „Asylplenum“ wollten die Flüchtlinge in der Behörde übernachten. Doch am Abend schritt die Polizei ein und trug alle Demonstranten ins Freie. Auf einem Flugblatt wehren sich die Iraner gegen das „Ghetto“, in dem sie in der Overdykstraße wohnen: „Wir leben zu dritt, manchmal sogar zu viert oder fünft in einem kleinen Zimmer. Je zwölf Leute benutzen eine Toilette und ein Bad, wir müssen im Zimmer kochen und unser Geschirr im Waschbecken der Toilette spülen. Auf 50 Bewohner kommt eine Waschmaschine ohne Trockner.“ Diese Vorwürfe bezeichnete ein Sprecher der Stadt, Ulrich Wicking, öffentlich als „schlicht falsch“. Es sei „aktenkundig und belegbar“, so Wicking zur taz, daß alle Flüchtlinge jeweils zu zweit in einem Raum wohnen. Nur „in ganz wenigen Ausnahmefällen leben drei Personen in 40 qm großen Räumen“. Ein Besuch der taz in der Overdykstrasse ergab, daß die Iraner ihre Wohnsituation in dem Übergangsheim mit 200 Flüchtlingen verschiedenster Nationalitäten zutreffend beschrieben haben. Was die Stadt als „Gemeinschaftsraum“ bezeichnet, erwies sich als Kellerbutze mit Waschmaschine und Dusche für ein Haus. Der Platz in den Zimmern reicht gerade für Betten, zwei Metallspinde, Tisch und zwei Stühle. FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

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