: Blutbad in Sri Lanka
■ Kämpfe zwischen Singhalesen und Tamilen / Unternehmen macht Regierung wegen Tod von Angestellten haftbar
Colombo (ap/ips) - Bei einem Überfall tamilischer Guerilleros sind nach Polizeiangaben vom Mittwoch in Ostceylon mindestens 13 Singhalesen getötet und über 20 weitere verletzt worden. Ein Polizeisprecher teilte mit, es werde angenommen, daß das in der Nähe des Dorfes Amparai angerichtete Blutbad eine Vergeltungstat für Angriffe von Regierungstruppen auf Stützpunkte separatistischer Tamilen sei. Die Guerillaorganisationen dieser im Unterschied zu den mehrheitlich buddhistischen Singhalesen überwiegend hinduistischen Minderheit in Sri Lanka hatten den Streitkräften vorgeworfen, in der letzten Woche über 200 tamilische Zivilisten getötet zu haben. Die Regierung gab die Zahl der Todesopfer in der jüngsten Welle des Bürgerkriegs hingegen mit sechs Guerillakämpfern an. Die Geschäftsführung eines Krabbenzuchtunternehmens an der Ostküste Sri Lankas, das sich im Besitz britischer, amerikanischer und deutscher Investoren befindet, will die Regierung des Inselstaates für den Tod von Angestellten haftbar machen, die bei einer Polizeiaktion gegen tamilische Guierillaverbände getötet worden sind. 21 Angestellte der Firma Serendip waren nach Augenzeugenberichten Mitte vergangener Woche zusammen mit mehr als 60 jungen Männern aus der Umgebung der Küstenstadt Batticaloa aufgegriffen und vor einer Kirche erschossen worden. 14 Angestellte von Serendip - zumeist Jugendliche - werden vermißt. Das Massaker galt offenbar als Vergeltung für einen Bombenanschlag in der Nähe der Stadt, bei dem Polizeiangehörige ums Leben gekommen waren. Die offizielle Darstellung, wonach die Beschäftigten in enger Beziehung zu den für einen unabhängigen Tamilen–Staat kämpfenden Guerillagruppen stünden, wies ein Sprecher als unsinnig zurück.
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