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■ EiskunstBlumenkind

„Mit dieser Leistung würde sie nicht mal österreichische Meisterin werden“, hämte Emmerich Danzer, Eiskunstlauf-Weltmeister von 1965 bis 68, und auch Trainerin Jutta Müller war gelinde schockiert: „Ich bin nicht enttäuscht, aber überrascht, daß Kati so unter Niveau laufen kann.“ Die groß angekündigte Kür-Premiere von Katarina Witt an ihrem 28. Geburtstag wurde in Fankfurt zum Debakel. Gleich zu Beginn ihrer ambitionierten Darbietung von „Sag mir, wo die Blumen sind“, stürzte die Olympiasiegerin von 1984 und 1988 beim dreifachen Toeloop und war danach völlig verunsichert. „Der Druck war sehr groß“, entschuldigte sich Witt für die mißlungene Vorstellung und gab zu, erst gedacht zu haben: „Laß es sein, geh' nach Hause.“ Einen Tag später hatte sie sich jedoch wieder gefangen: „Es nützt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich muß jetzt meine Nerven zusammenhalten.“

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