■ PDS-MILLIONEN-PROZESS: „Blöder als wir hätte es keiner machen können“
Berlin (taz) — Einer der drei Angeklagten im PDS-Prozeß brach gestern sein Schweigen: Wolfgang Pohl gab zu, die Überweisung von 107 Millionen Mark im Spätsommer 1990 veranlaßt zu haben. Weil der Partei das Wasser bis zum Halse stand, habe er zusammen mit dem PDS-Finanzchef Wolfgang Langnitschke das Geld sichern wollen. Von Untreue könne also keine Rede sein — im Gegenteil, so Pohl. „Nach ersten Schritten in der Marktwirtschaft kann ich heute sagen: Blöder als wir hätte es keiner machen können“, wertet er sein damaliges Verhalten. Nach dem stundenlangen Geständnis wird jetzt damit gerechnet, daß sich auch die anderen Angeklagten äußern. SEITE 4
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