Philosophisches Café mit Claus Offe : Blicke über den Teich und zurück
Amerika – geliebt, gehasst und zuweilen auch verdammt. Aber was ist es, das Europäer an dem Land über den großen Teich fasziniert, was verbindet sie, was stößt sie ab? Sprechen Europäer über Amerika, beschreiben sie oft unweigerlich sich selbst, meint der Soziologe Claus Offe, der jetzt im Philosophischen Café des Literaturhauses gastiert. Den Beziehungen der alten gegenüber der neuen Welt ist Offe in den Amerikastudien von Alexis de Tocqueville, Max Weber und Theodor W. Adorno nachgegangen. Tocqueville, so Offe, sah im Mangel der Amerikaner an Wurzeln den Grund dafür, dass die amerikanische Gesellschaft hundertmal glücklicher sei als unsere. Andere jedoch beklagen den Mangel als Oberflächlichkeit. Offe betrachtet die gemeinsame Entwicklung von Europa und Amerika und widmet sich schließlich dem globalen Amerika: amerikanische Realitäten als Teil unserer Realität, aber auch als Realitäten des einzigen Amerika, des Amerikas, das seine Souveränität nicht neben, sondern über anderen Staaten beansprucht. cri
Di, 30.11., 19 Uhr, Literaturhaus