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Blendende Ideen

■ Betr.: taz vom 1.8: Jandl-Geburtstag und Selbstauflösung der Ausländer-Zentralstelle

L E S E B R I E F (E)

Die Idee, die erste Seite Ernst Jandl zu seinem 65. Geburtstag zu widmen, ist brilliant unt witzig zugleich. Da stört es auch nicht, daß sein Gedicht „Lichtung“ mit „Richtung“ angekündigt wird: eine Art doppelte Negation.

Dem Artikel von Klaus Schloesser ist nur ein Gedanke hinzuzufügen. Eine personell bestens ausgestattete Zentralstelle eigens einzurichten, nur weil Bürgermeister Wedemeier in seiner Funktion als Arbeitssenator nicht mit Frau Lill, der Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Bremen-West „ins Gehege kommen“ will, ist vor dem Hintergrund der bremischen Finanzmisere und der Überlastung anderer Behörden, wie bspw. der Straßenverkehrsbehörde, der Schutzpolizei oder der Kripo, unverantwortlich und konzeptionslos. Nötig wäre eine Aufgabenkritik, die klar definiert, was staatliche Aufgabe im engeren Sinne ist und was nicht. Dieser behördliche Hoheitsbereich muß personell so ausgestattet werden, daß er funktioniert. Sparkonzepte und da sind viele Möglichkeiten denkbar - sind jenseits dieses Bereichs zu entwickeln und umzusetzen. Spielwiesen der genannten Art einzurichten und zu pflegen, kann sich Bremen nicht leisten, weder finanziell noch argumentativ. Denn das beste Argument für die Selbständigkeit Bremens ist, wenn die Unselbständigkeit nicht billiger käme.

Wolfram Neubrander, FDP-Fraktionsgeschäftsführer

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