■ Störzeile: Björn hätte gedurft
Ach, ist das peinlich für die HWP! Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Indurstrie, Hans-Olaf Henkel, wurde relativ handfest am Vortrage gehindert. Das kann an jeder deutschen Hochschule passieren – die sich selbst erfüllende Prophezeiung undemokratischen Umgehens miteinander übt immer noch eine große Faszination auf nebenberufliche Freiheitskämpfer aus. Das zu kommentieren, ist erstens langweilig und ist zweitens nicht des Pudels Kern.
Nein, die spezielle HWP-Peinlichkeit resultiert aus bildungspolitischen Tatbeständen. Da werden seit Jahrzehnten Sozialwirte und Sozialökonomen ausgebildet und examiniert. Und was sind sie dann?
Keine richtigen Volks- oder Betriebswirte, keine wirklichen Soziologen oder Politologen, Pädagogen oder Psychologen erst recht nicht. Irgendwie keine richtigen Akademiker und irgendwie doch welche: HWP-Absolventen eben.
Die lehren dann an dubiosen Weiterbildungsinstituten Sozialkunde und Buchführung. Oder sie erweitern als Taxifahrer ihre Hamburg-Kenntnisse – und haben selbst bei nächtlicher Fahrt immer einen vulgärmarxistischen Blitzgedanken am Stirnlappen, den sie tagsüber in die Form von Leserbriefen an die taz gießen.
Wenn es einer dann einmal mit der Sozialdemokratie versucht, endet er auch nicht besser. Siehe Björn Engholm, der zwischenzeitlich ganz vielversprechende Karriereansätze zeigte.
Und dann kommt einer von ihnen wirklich mal zu einem ansehnlichen Job – und der darf da nicht reden. Den Engholm würden sie heute noch lassen – ich wette. Jürgen Oetting
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