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Ü-Konzepte verbinden die E-Musik mit dem U
Wieso soll man sich überhaupt den Kopf zerbrechen? U wie Unterhaltung. E der volle Ernst. Einigermaßen sicher jedenfalls darf man sich sein, dass nur Musik wie Musik ist. Aber was ist mit dem Was? Was mit dem Warum? Dann lehnen sich die Schlauköpfe zurück und meinen, dass es halt nur gute und schlechte Musik gäbe. Vom Ersteren eher weniger, vom Zweiteren mehr. Was nur eine Flucht in Geschmacksfragen ist. Besser spricht man vielleicht von unterschiedlichen Wertigkeiten und den Funktionen von Musik, dass auch Hanns Eisler bei der Debatte vorbeischauen darf und seinen Satz murmeln, dass wer nur was von Musik versteht, auch davon nichts verstehe. Jetzt aber mal ganz u-rnst, die Sache e-nterhaltend angegangen. Und das Kreuz geschlagen. Mischkalkulationen. Denn im Ballhaus Naunynstraße wollen jetzt vier Berliner Musiker mit einem Londoner Schauspieler zwischen U und E pendeln, was bei diesen „Ü-Konzepten“ an den drei Tagen zu eigentlich ganz normalen Begegnungen von Nähmaschinen mit Regenschirmen auf dem Operationstisch der Musik führen sollte. Musette wird radikal reinterpretiert. Bei einer „Tafelmusik“ sitzt der Zappelphilipp mit am Tisch, auf den Graten zwischen Allgäu und Avantgarde wird balanciert. Ganz ernsthaft, ganz unterhaltend.