: Bilingualer Sprachrassismus
Zu einer heftigen Kontroverse kam es in der Bürgerschaft in der Debatte über die Einrichtung einer deutsch-französischen Grundschule, welche CDU, Schill und FDP beantragt hatten. Auf der „Basis gemeinsamer Werte“ sei es wichtig, so beliebte die Schill-Abgeordnete Katrin Freund den Antrag zu begründen, „dass Menschen des gleichen Kulturkreises einander verstehen“. Deshalb sehe sie „keinen Konsens“ für den Zusatzantrag der GAL auf Einrichtung einer deutsch-türkischen und einer deutsch-russischen Grundschule: „Der Integrationsgedanke und der Kulturkreis sind für uns entscheidend“, so Freund. Eine Aussage, die ihr den Vorwurf des „Sprachrassismus“ seitens der gebürtigen Italienerin Luisa Fiedler (SPD) eintrug. Auch Christa Goetsch (GAL) kritisierte Freunds „christlich-abendländischen Holzhammer“ und erteilte Nachhilfe in Geographie: „Europa hört nicht am Bosporus auf.“ Letztlich wurde der GAL-Antrag in den Schulausschuss überwiesen, der Antrag der Regierungsfraktionen angenommen. smv
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