: Bilanz der Pogrome
■ Moskau veröffentlicht erste Zahlen
Moskau (dpa/ap) - Allein in den Monaten November und Dezember des vergangenen Jahres hat es in den beiden Kaukasusrepubliken Aserbaidschan und Armenenien rund 3.000 Pogrome und Brandanschläge gegeben. In dieser Zeit kamen 43 Menschen durch die Unruhen ums Leben und wurden 23 Strafverfahren wegen Mordes eingeleitet.
Diese Zahlen nannte der Leiter der Kriminalbehörde des sowjetischen Innenministeriums, Pankin in einem am Sonnabend in der Parteizeitung 'Prawda‘ veröffentlichten Interview.
So sei die Zwangsumsiedlung von Aserbaidschanern aus dem armenischen Dorf Schaumjan vom Vorsitzenden des Dorfsowjets und Funktionären der Bezirksverwaltung unterstützt worden. Zahlreiche Mitarbeiter von Ämtern und Behörden seien inzwischen entlassen worden.
Etwa 160.000 Aserbeidschaner haben nach amtlichen Angaben aus Furcht vor Verfolgung und wegen des verheerenden Erdbebens Armenien verlassen und in Aserbeidschan Zuflucht gesucht. Wie ein Sprecher des aserbeidschanischen Außenministeriums in Baku am Samstag mitteilte, sind die Flüchtlinge in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden untergebracht worden.
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