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Archiv-Artikel

Bewegend

Im Theater am Halleschen Ufer will man mit abstrakten Tänzen mehr von Canettis „Masse und Macht“ erfahren

„Abstrakte Tänze, expanse 1“ im Theater am Halleschen Ufer.Freitag, 6. bis Sonntag, 8. Juni, jeweils 20 Uhr

War ja andersrum. Nicht das Punkt-Punkt-Komma-Strich, von dem aus man zum abstrakten Bild kam, sondern eher so, dass etwa ein prächtiges Baumbild immer weiter ausgeholt wurde, bis nurmehr das rechtwinklige Astwerk eines Mondrians übrig blieb. Ohne sinnliche Gegenstandserfahrung lässt sich eben kaum was machen, bei den ganzen Dekonstruktionen, Neukodierungen, den Abstraktionsprozessen. Die große Sehnsucht am Anfang des vergangenen Jahrhunderts. Das gilt wohl besonders bei der sinnlichen Instanz Nummer eins, dem Körper: So werden sich auf jeden Fall Bilder einstellen, wenn die Compagnie Coartis/Mihkail Honesseau im Theater am Halleschen Ufer ihre „Abstrakten Tänze, expanse 1“ aufführt. Angeregt wurde man dabei von Elias Canettis philosophischer Untersuchung „Masse und Macht“, die Musik borgt man sich passend bei den großen Abstrakten Alban Berg, Anton Webern und Arnold Schönberg.