: Bewährung für Gift im Kaffee
Eine 39-jährige Frau ist gestern vom Landgericht wegen versuchten Mordes an ihrem Exmann mittels Ecstasy-Pillen zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. 1998 hatte sie versucht, den Mann zu vergiften, indem sie ihm vier Tabletten in den Kaffee mischte. Das Gericht hatte zwei unterschiedliche Versionen der Ehe geschildert bekommen. Die Angeklagte und ihr Sohn hatten über „jahrelange Gewalttätigkeiten des Mannes“ berichtet. Der Ehemann wiederum hatte von „gelegentlichen Ausrutschern in einer sonst zufrieden stellenden Ehe“ gesprochen. „Wir sind der Überzeugung, dass die Angaben der Ehefrau und ihres Sohne schlüssig und nachvollziehbar sind. Die Angaben des Ehemannes ergeben kein Motiv“, sagte der Richter. Den Tötungsversuch wertete das Gericht als „hilflose Reaktion einer überforderten Frau und Mutter“. DDP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen