: Betrug mit Spenden für Hungernde
Krefeld (ap) — Mit dem Appell an die Spendenbereitschaft der Bundesbürger sollen vier Zeitungswerber drei Jahre lang mehrere Millionen Mark ergaunert haben. Wegen Betrugs und Veruntreuung von insgesamt 6,6 Millionen Mark an Spendengeldern und Mitgliedsbeiträgen müssen sich die Beschuldigten vom 6. November an vor dem Landgericht in Krefeld verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, mit von ihnen gegründeten Hilfswerken gegen den Hunger in Afrika eine große Zahl von Bundesbürgern ausgenutzt und schwer geschädigt zu haben. Zwischen April 1984 und September 1987 sollen die Beschuldigten für ihre Organisationen „Afrika-Hilfswerk“, „Förderkreis für soziale und medizinische Hilfe des Kinderhilfswerks für Afrika“ und „Förderkreis für Afrikahilfe“ geworben haben. Von den insgesamt 7,2 Millionen Mark an eingenommenen Spenden sollen laut Anklage nur rund 600.000 Mark tatsächlich für Hilfsaktionen in Afrika eingesetzt worden sein. Wegen der Höhe des veruntreuten Betrages, der langen Zeit der Betrugstätigkeit und des Umstandes, daß die Opferbereitschaft eines großen Personenkreises ausgenutzt worden sei, geht die Staatsanwaltschaft von einem besonders schweren Fall von Betrug aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen