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Betroffen

Betr.: „Dumping? Find ich gut? taz hamburg vom 29.04.2000

Auch wir, die ca. 120 MitarbeiterInnen des Kundencenters Nürnberg, sind hiervon betroffen. Die Mitarbeiter sollen einen Vertrag unterschreiben, welcher 1. noch nicht zur Einsichtnahme vorgelegen hat und welcher 2. jeden Mitarbeiter verpflichtet, flexibel an Sonn- und Feiertagen zu sein, natürlich ohne entsprechende Zuschläge, welche ja gesetzlich vorgeschrieben sind.

Massiv werden wir Mitarbeiter unter Druck gesetzt. In Nürnberg wird nicht nur mit Änderungskündigungen gedroht, hier geht man einen Schritt weiter. Hier wird mit sofortiger Kündigung gedroht. MitarbeiterInnen wurde nahe gelegt, die Verträge zu unterschreiben oder man wird mit entsprechender Härte eine Kündigung veranlassen. Leider schaut der von uns gewählte Betriebsrat tatenlos zu.

Leider werden auch Argumente seitens der Kundencenterleitung verwendet, wo man uns sagt, wenn eine Vertragsunterschrift nicht erfolgt, wird der Otto-Versand alle Kundencenter schließen und in den neuen Bundesländern sich niederlassen, dort ist man mit 10DM/Std. glücklich (O-Ton).

Leider können wir von hier aus nur tatenlos zusehen und hoffen doch auf die soziale Komponente unseres Arbeitgebers. Ausdrücklich möchten wir feststellen, dass wir seitens der Gewerkschaft HBV und DAG hier kläglich allein gelassen wurden. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns hier nicht mit Namen präsentieren möchten, die momentanen Umstände lassen dies z.Z. nicht zu.

Das Team des Kundencenter Otto-Versand in Nürnberg

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