piwik no script img

Betriebe verweigern Steuern

Heidelberg (taz) — 24 Betriebe aus der Region Heidelberg mit zusammen etwa 250 Beschäftigten haben beschlossen, ab sofort alle Steuerzahlungen zu verweigern. Wie die Sprecherin der Untenehmen, Ulrike Kalb, erklärte, wollen sie damit dagegen protestieren, daß mit ihren Steuergeldern der Krieg am Golf und die deutsche Rüstungsindustrie mitfinanziert wird. Die meisten an der Boykottaktion beteiligten Unternehmen sind selbstverwaltet.

Ab sofort wollen die Unternehmen ihre Steuererklärungen beim Finanzamt einreichen, die fälligen Lohn-, Einkommens- und Umsatzsteuerzahlungen aber auf ein Treuhandkonto überweisen. Es müsse mit Säumniszuschlägen, Pfändungsandrohungen und — im schlimmsten Fall — bis zu 10.000 DM Bußgeldern gerechnet werden. Daß ihr Geld letzlich doch beim Staat landen werde, sei den in den Betrieben Beschäftigten bewußt, es gehe ihnen aber darum, „aus der Alltagsabwicklung unserer Geschäfte herauszutreten und ein Zeichen zu setzen“. Rolf Gramm

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen