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Betreuung für Substituierte kommt

■ Dreieinhalb Stellen senatorisch bewilligt, nur BewerberInnen fehlen noch

Die Substitutionsbehandlung von Drogenabhängigen mit Methadon wird nun ihr zweites Standbein erhalten: Die von Kassenärztlicher Vereinigung und Gesundheitssenatorin geforderte Psychosoziale Betreuung kann in Kürze auch realisiert werden. Dreieinhalb Stellen sind dafür Anfang Juni bewilligt worden. Die Koordinierung der Betreuung wird in der medizinischen Ambulanz der Drobs (Drogenberatungsstelle) angesiedelt. Die dazu eigens eingerichtete Stelle ist zwar ausgeschrieben, eine qualifizierte BewerberIn aber noch nicht gefunden. Der Verein kommunale Drogenpolitik erhält mit dem Stellenausbau 1,5 Stellen, die Aidshilfe eine 30 Stundenstelle und „Hohehorst“ als Langzeittherapieeinrichtung der Drogenhilfe eine halbe Stelle zusätzlich, die bereits mit einer Psychologin besetzt wurde.

Koordinierungsstelle und psychosoziale BetreuerInnen sollen den Substituierten helfen, das vorhandene Angebot im sozialen Netz zu nutzen. „Die HelferInnen sollen vor allem Ansprechpartner sein. Es kann nicht Ziel sein, für Substituierte einen quasi eigenen Sozialen Dienst aufzubauen“, meint dazu Helga Loest, Pressesprecherin der Gesundheitssenatorin, und erklärt, daß beispielsweise in Wohnungsfragen weiter an die bestehende Wohnungsvermittlung verwiesen werden müsse. „Man kann die BetreuerInnen auch als ersten Adressaten im psychosozialen Bereich bezeichnen“, so Helga Loest. 240.000 Mark läßt sich das Land Bremen die Psychosoziale Betreuung Substitutierter mit diesen neuen Stellen kosten.

Konkrete Freizeitangebote für Substitutierte, die durch die tägliche Methadon-Einnahme plötzlich Energien freisetzen können, die vorher ausschließlich und rund um die Uhr auf Drogenbeschaffung und -konsum ausgerichtet waren, gibt es bislang noch nicht in Bremen. „JES“, Bremer Ableger einer bundesweit entstehenden Selbsthilfegruppe von Junkies, Ehemaligen und Substituierten, will hier aktiv werden. Die Gesundheitsbehörde hat den derzeit 12 Jes-Aktiven Unterstützung zugesichert.

Seit Ende Juni ist die Zahl der Methadon-behandelten Drogenabhängigen mittlerweile von 65 auf 75 gestiegen. Die meisten haben eine eigene Wohnung oder Bleibe. Nur zwei der 75 sind obdachlos. Sie wurden zunächst ans Jakobushaus vermittelt.

ra

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